Erste Assoziationen, die Dir kommen, wenn Du das Wort „Kupfer“ hörst, sind vielleicht die folgenden: Elektronik, Schmuck oder Münzen. Doch in diesem Beitrag erfährst Du alles über kupferhaltige Lebensmittel.
Tatsächlich spielt das Element eine bedeutsame Rolle in unserem Körper. Obwohl wir nur geringe Mengen davon benötigen, trägt es die Verantwortung für wichtige biologische Funktionen.
Was Kupfer ist, welche Wirkungen es im Körper entfaltet und welche Symptome für einen Kupfermangel sprechen, erfährst Du in diesem Beitrag. Außerdem: Was sind kupferhaltige Lebensmittel und wie viel Kupfer enthalten sie?
Was ist Kupfer?
Kupfer ist ein essenzielles Spurenelement. Das bedeutet, unser Körper kann es nicht selbst produzieren und ist darauf angewiesen, dass wir es über die Nahrung zuführen. Dasselbe gilt beispielsweise auch für Eisen oder Zink.
Der tägliche Bedarf an Kupfer fällt dabei gering aus: Ein Erwachsener benötigt 900 μg, Schwangere und Stillende hingegen 1 bis 1,3 mg, denn für das Wachstum und die Entwicklung des Babys im Mutterleib ist es unabdingbar.
Wirkung von Kupfer im Körper
Wie bereits erwähnt: Viel Kupfer benötigen wir nicht. Dennoch erfüllen die geringen Mengen, die wir unserem Körper über kupferhaltige Lebensmittel zuführen sollten, ungemein wichtige Funktionen:
#1 Förderung der Hirngesundheit
Kupferhaltige Lebensmittel sind Nahrung fürs Gehirn, denn Kupfer aktiviert bestimmte Nervenbahnen, die unkonventionelles Denken anstoßen.
Besteht während des Wachstums ein Kupfermangel, erfolgt die Gehirn- und Nervenentwicklung unvollständig.
#2 Unterstützt die Gesundheit der Haut, Haare und Augen
Kupfer reduziert das Auftreten von Falten und Altersflecken, fördert die Wundheilung und unterstützt die Bildung von Kollagen, ein im Bindegewebe vorkommendes Protein, das Aussehen und Elastizität der Haut verbessert.
Auch bei der Bildung von Melanin, einem Pigment, das unsere Hautfarbe bestimmt, ist Kupfer im Spiel. Darüber hinaus verhindert Kupfer, dass das Haar ausdünnt und ergraut.
Zudem kann Kupfer die Symptome einer Makuladegeneration verbessern (eine Erkrankung, die die Netzhaut im hinteren Bereich des Auges angreift und zu fortschreitendem Sehverlust im zentralen Gesichtsfeld führt).
#3 Energieerhaltung und Prävention von Anämie
Anhand von Studien konnte festgestellt werden, dass unsere Mitochondrien (die Kraftwerke der Zellen) ohne entsprechende Kupferzufuhr nicht fähig sind, ausreichend ATP (Adenosintriphosphat) zu produzieren. ATP wird jedoch zur Energiespeicherung im Körper benötigt. Fehlt es uns an ATP, fühlen wir uns lethargisch und müde.
Des Weiteren wird Kupfer gebraucht, um Eisen aufzunehmen. Mangelt es uns an Kupfer, mangelt es uns auch an Eisen. Beide Spurenelemente sind jedoch an der Synthese der roten Blutkörperchen beteiligt, weshalb ein Mangel Anämie bewirkt, die sich durch Müdigkeit, Konzentrationsprobleme und Schwächegefühle bemerkbar macht.
#4 Wachstum und Entwicklung
Kupfer ist für die Sauerstoffversorgung der roten Blutkörperchen verantwortlich. Ergo: Im Fall eines Mangels werden Zellen, Gewebe und Organe unzureichend mit Sauerstoff versorgt. Zu beobachten sind derartige Folgen vor allem bei Kindern aus Ländern, in denen Unterernährung und damit Kupfermangel ein ernstes Problem darstellen.
Während der Schwangerschaft sollte eine ausreichende Versorgung mit Kupfer gewährleistet sein, damit die Entwicklung des Kindes im Mutterleib reibungslos verläuft.
#5 Starke Knochen
Auch um die Knochengesundheit zu bewahren, ist ein Verzehr von kupferhaltigen Lebensmitteln vonnöten. Es stärkt nicht nur die Knochenbildung, sondern fördert auch die Skelettmineralisierung.
#6 Unterstützung des Stoffwechsels
Kupfer ist an ca. 50 verschiedenen metabolischen Enzymreaktionen beteiligt, die einen reibungslosen Ablauf des Stoffwechsels gewährleisten. Darunter der Fett- und Eisenstoffwechsel.
#7 Immunsystem
Studien haben gezeigt, dass ein Kupfermangel die Sensibilität gegenüber bakteriellen Infektionen erhöht und die Funktion der Neutrophilen (Unterform der weißen Blutkörperchen, die Krankheitserreger bekämpfen) beeinträchtigt. Aus diesem Grund sind Menschen mit Kupfermangel häufiger krank. Kupferhaltige Lebensmittel zu konsumieren, trägt also dazu bei, das Immunsystem auf natürliche Weise zu stärken.
Kupfermangel Symptome
Kupfermangel kommt selten vor und ist eine Erscheinung, die vor allem Bevölkerungsgruppen betrifft, die an Unterernährung leiden und folglich nicht genügend Kalorien und damit kupferhaltige Lebensmittel zu sich nehmen.
Ein erhöhtes Risiko für einen Kupfermangel besteht außerdem für Menschen, die von Mukoviszidose und Zöliakie betroffen sind.
Symptome, die auf einen Kupfermangel hinweisen, sind die folgenden:
- Müdigkeit bzw. niedriges Energieniveau
- Blässe
- niedrige Körpertemperatur
- Anämie (Blutarmut bzw. Verminderung der roten Blutkörperchen)
- schwache, brüchige Knochen
- dünner werdendes Haar
- Gewichtsverlust
- Hautentzündungen
- geschwächtes Immunsystem
- Muskelkater
- Gelenkschmerzen
Knapp 80 Prozent der Menschen haben verschiedene Nährstoffmängel und damit verbundene Mangelsymptome, weil die wertvollen Nährstoffe nicht in die Zellen gelangen.
Die Ursache kann eine genetische Veranlagung sein, dass bestimmte Vitamine oder Mineralstoffe nicht ausreichend verstoffwechselt werden.
Damit Du Deinen genetischen Nährstoffbedarf errechnen kannst und für Dich passende Lebensmittel findest, gibt es neue DNA-Tests für zuhause!
Für kurze Zeit kannst Du von diesem Einführungsangebot profitieren: Wir empfehlen Dir den Lykon myDNA NutriWell*, der auf über 200 Studien basiert und Vorreiter im Bereich der personalisierten Ernährung ist.
Stichwort „Homöostase“: Eine geringe Kupferzufuhr ist problematisch, doch auch ein Zuviel kann gesundheitliche Probleme verursachen.
Studien legen außerdem nahe, dass ein Kupfermangel bzw. -überschuss eine Rolle beim Entstehen der neurodegenerativen Alzheimer-Erkrankung spielt.
Prinzipiell möglich, aber selten ist eine Kupfertoxizität, die durch übermäßige Kupferzufuhr verursacht wird und mit Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauschmerzen einhergeht.
Kupferhaltige Lebensmittel
Um einem Kupfermangel vorzubeugen, empfiehlt sich der regelmäßige Verzehr kupferhaltiger Lebensmittel.
#1 Leber
Alles Gute kommt von Innen: Organfleisch ist extrem nahrhaft, denn es steckt voller wertvoller Nährstoffe.
Auf der Suche nach einer geeigneten Kupferquelle? Wie wäre es mit Rinder- oder Schweineleber?
#2 Austern
Harte Schale, weicher Kern: Austern sind – egal, ob roh oder gekocht – eine echte Delikatesse! Die kalorienarmen Meeresfrüchte sind reich an den essenziellen Nährstoffen Zink, Selen und Kupfer.
Beachte: Werden sie roh genossen, können Lebensmittelvergiftungen folgen, deswegen sollten Schwangere oder Menschen mit schwachem Immunsystem die gekochte Variante bevorzugen.
#3 Spirulina
Profitiere vom Überlebenskünstler! Die Meeresalge Spirulina, die zur Familie der Cyanobakterien gehört, zählt zu den ältesten Lebensformen und hat circa 3,5 Milliarden Jahre überdauert. Geschätzt wurde Spirulina sogar schon von den Azteken. Die Blaualge eignet sich hervorragend, um Deinen Kupferbedarf zu decken.
#4 Shiitake Pilz
Der aus Ostasien stammende Shiitake ist ein Tausendsassa, der aufgrund seiner zahlreichen Gesundheitseffekte als Heilpilz gilt. Seinem Umami-Geschmack (fleischig, intensiv würzig) hat er außerdem seinen Status als beliebter Speisepilz zu verdanken und ist ein wenig bekanntes Lebensmittel mit Kupfer. Bereits eine Handvoll genügt, um Deinen täglichen Kupferbedarf zu decken.
#5 Nüsse und Samen
Nüsse und Samen sind klein, sollten aber nicht unterschätzt werden, denn sie stecken voller Ballaststoffe, Proteine, gesunder Fette und anderer Nährstoffe. Gut machen sie sich als Garnitur auf dem Salat oder eingebacken im Brot. Als besonders kupferreiche Lebensmittel gelten: Cashewkerne, Haselnüsse, Mandeln und Sesam.
#6 Hummer
Das auf dem Meeresboden lebende Krustentier wird für sein saftiges, zartes, nussig schmeckendes Fleisch geschätzt. Hummerfleisch macht jedoch nicht nur geschmacklich etwas her, sondern ist auch fettarm, protein- und vitaminreich, voller Mineralien und darüber hinaus eine gute Kupferquelle.
#7 Artischocken
Artischocken überzeugen nicht nur mit niedrigem Kaloriengehalt, sondern auch mit einer Fülle von Inhaltsstoffen, darunter Magnesium sowie eine nennenswerte Menge Kupfer.
#8 Dunkle Schokolade
Die vollmundige, zartbittere Köstlichkeit wartet mit Antioxidantien, Ballaststoffen und einem sagenhaften Kupfergehalt auf. Dunkle Schokolade hat es übrigens auch in unsere Top- Liste der nährstoffreichen Lebensmittel geschafft.
#9 Hagebutten
Hagebutten sind die Früchte verschiedener Rosengewächse, bekanntermaßen der Hundsrose, die im Herbst erntereif sind. Neben einer ordentlichen Menge Vitamin C sind sie ein geeignetes Lebensmittel mit Kupfer.
Kupferhaltige Lebensmittel Tabelle
Hier findest Du die Tabelle über kupferhaltige Lebensmittel mit dem Kupfergehalt pro 100 g:
Lebensmittel | Kupfergehalt pro 100 g |
---|---|
Rinderleber | 3 151 μg |
Schweineleber | 1 300 μg |
Austern | 916 μg |
Spirulina (getrocknet) | 1 821 μg |
Shiitake (getrocknet) | 1 520 μg |
Cashewkerne | 3 700 μg |
Haselnüsse | 1 300 μg |
Mandeln | 902 μg |
Sesam | 1 460 μg |
Hummer | 700 μg |
Artischocken | 320 μg |
Dunkle Schokolade | 3 800 μg |
Hagebutten | 1 800 μg |
Sonstige Tipps
Ein Zuviel des Minerals Zink kann einen Kupfermangel begünstigen. Warum ist das so? Durch die erhöhte Aufnahme von Zink wird ein Protein synthetisiert, das Kupfer bindet und seine Absorption aus kupferhaltigen Lebensmitteln verhindert.
Auch ein erhöhter Eisengehalt kann der Kupferaufnahme hinderlich sein.
Fazit – kupferhaltige Lebensmittel
Der Konsum kupferhaltiger Lebensmittel ist notwendig, um Deinen täglichen Bedarf des essenziellen Spurenelements zu decken.
Gute Quellen, aus denen Du Kupfer schöpfen kannst, sind unter anderem: Leber, Cashewkerne oder Austern.
Mehr Artikel findest Du hier:
- Mineralstoffmangel – so erkennst und beseitigst Du ihn
- Personalisierte Ernährung – Blut- und Gentest für Deinen optimalen Ernährungsplan?
- Aminosäuren – alles wichtige über die Bausteine unseres Lebens