Wenn der Biss ins frisch gebackene Brötchen oder den knusprigen Pizzateig Bauchschmerzen, Durchfall oder Blähungen nach sich zieht, besteht die Wahrscheinlichkeit, dass eine Weizenunverträglichkeit vorliegt.
Weizen ist ein Getreide, das bekanntermaßen zur Herstellung von Teigwaren, wie Brot, Brötchen und Nudeln verwendet wird. Treten nach dem Verzehr von derartigen Produkten Beschwerden auf, können diese allerdings verschiedene Ursachen haben. So reagieren Menschen, die an Zöliakie leiden, auf das u. a. im Weizen enthaltene Protein Gluten. Manche Menschen zeigen sogar allergische Reaktionen auf Weizen.
Es gibt jedoch auch einige unter uns, die weder von einer Zöliakie noch einer Weizenallergie betroffen sind, aber weizenhaltige Produkte dennoch nicht vertragen. Stichwort Weizenunverträglichkeit. Im Laufe der letzten Jahre hat diese Erkrankung zunehmend Aufmerksamkeit von Wissenschaft und Öffentlichkeit erhalten [1].
In diesem Beitrag möchte ich Dich über Ursachen, Symptome und Behandlung einer Weizenunverträglichkeit informieren. Darüber hinaus sollen die Unterschiede zur Weizenallergie und Zöliakie herausgestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
Unterschied: Weizenunverträglichkeit, Weizenallergie und Zöliakie
Wenn es um die Unverträglichkeitsreaktion des Körpers auf Weizen geht, herrscht ein ziemlicher terminologischer Wirrwarr, den ich zunächst auflösen möchte.
Allgemein gilt es, drei Erkrankungen, die mit Weizen oder Gluten in Verbindung stehen, voneinander zu unterscheiden:
- Zöliakie
- Weizenallergie
- Weizenunverträglichkeit bzw. -sensitivität
Letztere wird auch als „Nicht-Zöliakie-Nicht-Weizenallergie-Weizensensitivität“ bezeichnet. Unkomplizierter und etablierter sind jedoch die kürzeren Formen „Weizenunverträglichkeit“ sowie „Weizensensitivität“.
Fälschlicherweise werden „Glutenintoleranz“, „Glutensensitivität“ und „Weizenallergie“ manchmal als Synonyme für Weizenunverträglichkeit verwendet.
Wie in der kurzen Auflistung ersichtlich ist, stellt die Weizenallergie jedoch eine eigene Erkrankung dar, die im Laufe des Beitrags kurz umrissen wird.
Tatsache ist außerdem, dass die pathologische Ursache, die hinter der Weizenunverträglichkeit steckt, noch nicht bekannt ist. Solange Gluten also nur ein Verdächtiger unter vielen ist, wäre es unpassend von einer „Glutenintoleranz bzw. -sensitivität“ zu sprechen.
Was ist Weizen?
Unter dem Begriff „Weizen“ wird eine ganze Reihe von Pflanzenarten der Süßgräser zusammengefasst. Hierzu zählen:
- Weichweizen (für Brot- und Backwaren),
- Hartweizen (für Teigwaren, Pasta, Couscous, Bulgur),
- Dinkel (für Dinkelbrot, Dinkelbier),
- Emmer (für Vollkornbackwaren),
- Einkorn (für Einkornmehl, -nudeln oder -flocken).
Weizen zählt neben Gerste zu den ältesten Getreidearten der Welt. Ursprünglich stammt es aus dem Vorderen Orient, später breitete sich Weizen nach Nordafrika sowie Europa aus. Mittlerweile gehört es zusammen mit Mais (s. Mais Unverträglichkeit) zu den Getreidearten, die weltweit am stärksten angebaut werden.
Das Getreide kommt im Kontext der Tiermast zur Anwendung und stellt in zahlreichen Ländern ein Grundnahrungsmittel dar. Hauptsächlich enthält es Kohlenhydrate, aber auch Eiweiße, Fett sowie Ballaststoffe, außerdem eine Palette an Vitaminen und Mineralien. Werden weizenhaltige Produkte verzehrt, können bestimmte Inhaltsstoffe jedoch Beschwerden bei einigen Konsumenten verursachen.
Ursachen Weizenunverträglichkeit
Klar ist inzwischen, dass eine Weizen Unverträglichkeit von einer Weizen Allergie sowie von der Zöliakie unterschieden werden muss. Die genaue Ursache, die hinter der Erkrankung steckt, ist allerdings noch unklar. Mögliche Auslöser sind bestimmte Inhaltsstoffe des Getreides.
Gluten: Obwohl eine Reaktion des Körpers auf Gluten mit Zöliakie verknüpft wird, konnte bisher nicht mit absoluter Sicherheit ausgeschlossen werden, dass das sogenannte Klebereiweiß nicht auch für die Weizen Unverträglichkeit verantwortlich ist.
Unter Verdacht, eine Weizen Unverträglichkeit auszulösen, stehen des Weiteren ATIs sowie FODMAPs.
ATIs (Amylase-Trypsin-Inhibitoren): Hierbei handelt es sich um Getreideeiweiße, die im Weizen enthalten sind und zur Ausschüttung entzündungsfördernder Substanzen führen, die wiederum Beschwerden nach sich ziehen.
FODMAPs: zu Deutsch „fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide und Polyole. Vereinfacht gesagt, vergärbare Mehrfach-, Zweifach- und Einfachzucker sowie mehrwertige Alkohole. Zu dieser speziellen Art von Kohlenhydraten, die Reizdarmsymptome auslösen können [2, 3, 4], zählen z. B. Fructose, Lactose, Fruktane und Zuckeralkohole wie Sorbitol. Im Weizen sind vor allem Fruktane enthalten. Im Rahmen einer Studie konnte diesbezüglich nachgewiesen werden, dass Menschen, die von sich aus berichteten, an einer „Glutenunverträglichkeit“ zu leiden, eben nicht auf Gluten, sondern auf die im Weizen enthaltenen Fruktane reagierten [5].
Beim Entstehen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten können jedoch auch andere Komponenten eine Rolle spielen, darunter genetische Faktoren, das Alter sowie die Lebensweise.
Reagiere ich auf Weizen? Oder sogar auf andere häufige Lebensmittel? Ist es eine Unverträglichkeit? Dieser Bluttest für zuhause gibt Dir die Antwort:
Symptome Weizenunverträglichkeit
Liegt eine Weizenunverträglichkeit vor, kann sie sich in Form einer Reihe von Symptomen äußern. Den Löwenanteil bilden Beschwerden, die den Magen-Darm-Trakt betreffen, möglich sind jedoch auch Symptome, die darüber hinausgehen. Typische Anzeichen sind:
- Blähungen,
- Völlegefühl,
- Bauchschmerzen,
- Krämpfe im Magen und Darm,
- Durchfall,
- Übelkeit und Erbrechen,
- Kopfschmerzen,
- Müdigkeit,
- Brain Fog (= mentaler Zustand, der u. a. mit Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Verwirrung einhergeht),
- Schmerzen in Muskeln und Gelenken.
Im Gegensatz zu Menschen, die an Zöliakie leiden, haben Betroffene einer Weizenunverträglichkeit in der Regel keine geschädigte Darmschleimhaut [6].
Unterschiede zur Weizen Allergie
Wie bereits erwähnt, wird die Weizenunverträglichkeit bisweilen fälschlicherweise als Weizen Allergie bezeichnet. Die Weizen Allergie ist jedoch eine eigene Erkrankung.
Liegt eine Weizen Allergie vor, reagiert das Immunsystem auf bestimmte (eigentlich ungefährliche) Proteine, die im Weizen enthalten sind. Werden weizenhaltige Produkte konsumiert, gelangen also Weizeneiweiße in den Körper, wertet dieser die Stoffe als Bedrohung und sendet Antikörper aus, um sie anzugreifen.
Die Immunreaktion beschwört Allergiesymptome herauf, die sich innerhalb kürzester Zeit nach Kontakt manifestieren und lebensbedrohlich werden können:
- Übelkeit und Erbrechen,
- Blähungen,
- Bauchkrämpfe,
- Durchfall,
- Nesselsucht,
- Ausschläge,
- Schwellungen,
- Reizung von Mund und Rachen,
- gereizte Augen,
- Atembeschwerden,
- anaphylaktischer Schock.
Das Risiko, eine Weizenallergie auszubilden, ist höher, wenn generell Allergien in der Familie auftreten. Weiterhin tritt eine Weizenallergie typischerweise bei Kindern auf, weniger häufig bei Erwachsenen. Nicht selten verschwindet die Allergie, wenn die Kinder älter werden.
Sollte eine Weizenallergie diagnostiziert werden, ist eine strikt weizenfreie Diät angeraten.
Tipp: Eine gesunde Darmflora ist essentiell, um die Verdauung bestmöglich zu unterstützen. In der Realität haben wir deutlich zu wenige gesunde Bakterienstämme in unserem Darm. Daher kann eine Ergänzung mit probiotischen Lebensmitteln sehr sinnvoll sein – vor allem wenn Du schon länger unter Symptomen leidest.
Unterschiede zur Zöliakie
Zöliakie ist eine entzündliche Darmerkrankung. Ausgelöst wird sie durch eine fehlerhafte Reaktion des Immunsystems, das Glutenproteine, die über die Nahrung aufgenommen werden, fälschlicherweise für Fremdkörper hält und angreift.
Gluten ist ein Protein, das in Weizen, Gerste sowie Roggen enthalten ist und in der Lebensmittelherstellung wegen seiner Backeigenschaften geschätzt wird. Es sorgt dafür, dass der Teig elastisch wird, sich beim Backen eine Kruste bildet und dass sich eine zähe Textur ergibt, die sättigend wirkt. Es wird auch als Klebereiweiß bezeichnet.
Problematisch ist, dass das Immunsystem nicht nur die Glutenproteine angreift, sondern auch natürliche Strukturen in der Darmwand schädigt, was erhebliche Konsequenzen zur Folge hat. So kommt es zu einer chronischen Entzündung des Dünndarms und zur Rückbildung der Darmzotten (= fingerförmige Bestandteile des Dünndarms, die für die Nährstoffaufnahme verantwortlich sind). Werden die Darmzotten in Mitleidenschaft gezogen, ist die Nährstoffaufnahme gestört, wodurch eine Mangelernährung resultieren kann. Dieser Zustand kann sich enorm negativ auf die Gesundheit auswirken.
Der Angriff des Körpers gegen sich selbst ist der Grund, aus dem Zöliakie als Autoimmunerkrankung gilt [7].
Möglich sind unter anderem folgende Symptome:
- Völlegefühl,
- Blähungen,
- Durchfall,
- Verstopfung,
- Bauchschmerzen,
- Übelkeit und Erbrechen,
- Appetitlosigkeit vs. anhaltender Hunger,
- Gewichtsverlust,
- Gereiztheit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Lustlosigkeit,
- Mangelzustände: Eisen, Eiweiß, Vitamine,
- Krankheitsanfälligkeit,
- verminderte Sexualfunktion,
- Zahnschmelzdefekte,
- schmerzende Knochen und Gelenkentzündungen.
Steht fest, dass eine Zöliakie vorliegt, gilt es, glutenhaltige Lebensmittel strikt zu meiden. Anders als im Fall der Weizenallergie genügt es jedoch nicht, auf weizenhaltige Produkte zu verzichten, da das sogenannte Klebereiweiß u. a. auch in Gerste und Roggen vorkommt.
Weizenunverträglichkeit testen
Da sich die Symptome einer Weizenallergie, Zöliakie sowie Weizen Unverträglichkeit teilweise stark ähneln, erweist sich die Diagnose als problematisch.
Tatsächlich kann die Erkrankung nur durch den Ausschluss anderer Möglichkeiten festgestellt werden. Mit anderen Worten: Wenn bestimmte Tests ergeben haben, dass weder eine Zöliakie noch eine Weizenallergie (oder andere chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, wie Morbus Crohn) vorliegt und sich zugleich eine weizenfreie Ernährung als hilfreich erweist, so ist es naheliegend, dass die Beschwerden von einer Weizen Unverträglichkeit herrühren.
Lebensmittelunverträglichkeiten sind ein verbreitetes Problem innerhalb der Bevölkerung. Betroffene leiden an Verdauungs- und Konzentrationsproblemen sowie Müdigkeit – im schlimmsten Fall dauerhaft.
Werden jedoch die Lebensmittel identifiziert, die die Beschwerden verursachen, können sie gezielt aus dem Speiseplan gestrichen werden, wodurch sich die Symptome lindern.
Zur Identifikation Deiner Unverträglichkeiten empfehlen wir Dir einen Bluttest, der Deine Reaktion auf Lebensmittel misst. Mithilfe dieses Bluttests für zuhause erhältst Du einen umfassenden Einblick darüber, welche Nahrungsmittel Du verträgst und welche eine Belastung für Dich darstellen.
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Weizenunverträglichkeit behandeln
Um die Symptome der Weizenunverträglichkeit unter Kontrolle zu bekommen, empfiehlt es sich, einige Wochen (in der Regel 12) auf weizenhaltige Produkte zu verzichten. Auf diese Weise erhält der Körper die Chance, sich zu regenerieren.
Sind die 12 Wochen verstrichen, kannst Du weizenhaltige Produkte vorsichtig wieder konsumieren. Prüfe, ob die Symptome erneut auftreten oder zumindest geringe Mengen vertragen werden.
Folgende Lebensmittel solltest Du während der Eliminationsdiät aus Deinem Speiseplan streichen:
- Backwaren wie Brot und Brötchen,
- Kekse, Plätzchen und Kuchen,
- Nudeln,
- Pizza,
- Fleisch oder Fisch mit Panade,
- Couscous und Bulgur,
- geriebener Parmesan,
- Fertiggerichte, Fertigdesserts und Fertigsaucen,
- Puddingpulver,
- Backpulver, Tortenguss, Sahnesteif,
- Süßwaren (insb. mit Keks- oder Waffelbestandteilen),
- Müsli.
Eingefleischten Brot- und Brötchenliebhabern, Pizzaschwärmern und Pasta-Fans wird der Verzicht sicherlich schwerfallen, aber die Aussicht auf eine Linderung der Symptome sollte Motivation genug sein, die Finger von den Auslösern zu lassen. Das Schöne ist außerdem, dass es jede Menge gesunde Alternativen auf dem Markt gibt, auf die Du potenziell ausweichen kannst.
So könntest Du weizenhaltige Klassiker, wie z. B. Brötchen oder Nudeln, durch entsprechende Produkte aus anderen Getreidesorten ersetzen. Gut geeignet sind:
- Mais,
- Reis,
- Quinoa,
- Buchweizen,
- Hirse,
- Amaranth
- Lein,
- Hafer.
Du bäckst für Dein Leben gern? Keine Bange! Auch für herkömmliches Mehl existieren Ausweichmöglichkeiten. Ersetze es doch durch Mehl aus Reis, Mais, Leinsamen, Buchweizen, Mandeln oder Kokos.
Zusammenfassung Weizenunverträglichkeit
Eine Weizenunverträglichkeit geht mit einer Reihe unschöner Beschwerden einher, die sich negativ auf die Lebensqualität Betroffener niederschlagen. Bauchschmerzen, Durchfall oder Blähungen sind einige davon. Potenzielle Auslöser sind Gluten, ATIs und FODMAPs.
In ihrer Symptomatik ähnelt die Weizenunverträglichkeit einer Weizenallergie sowie einer Zöliakie; hierbei handelt es sich jedoch um zwei andere Erkrankungen, die von der Unverträglichkeit unterschieden werden müssen.
Um eine Weizenunverträglichkeit zu diagnostizieren, kommt es in Ermangelung eines konkreten Testverfahrens zum Ausschluss anderer möglicher Erkrankungen (u. a. Zöliakie und Weizenallergie).
Liegt eine Weizenunverträglichkeit vor, solltest Du weizenhaltige Produkte meiden und durch gesunde Alternativen ersetzen.
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