Einige Gemüsesorten wie Zwiebeln, Tomaten, Kartoffeln, Brokkoli und Kürbis stehen häufig im Verdacht, Lebensmittelunverträglichkeiten auszulösen.
Bist du schon einmal auf Substanzen wie Salicylate, Tryptamine oder Asparaginsäure gestoßen? Diese kommen in einigen der folgenden zehn Gemüsesorten vor und können unter bestimmten Umständen Unverträglichkeiten verursachen.
Für Betroffene können diese Unverträglichkeiten lästige Symptome wie Blähungen, Sodbrennen, Durchfall, Bauchschmerzen oder Müdigkeit verursachen.
Die beste Strategie zur Linderung der Beschwerden besteht darin, die auslösenden Lebensmittel zu meiden.
Damit Du Dich schnell von Deinen Symptomen befreien kannst, findest Du hier die 10 häufigsten Gemüsesorten die Unverträglichkeiten verursachen und erfährst, wie Du die Lebensmittelunverträglichkeit testen kannst.
Inhaltsverzeichnis
10 Gemüsesorten, die Unverträglichkeit auslösen
In einer schon 1978 durchgeführten Studie der „Deutschen Arbeitsgemeinschaft für klinische Ernährung und Diätetik“ wurde festgestellt, dass bestimmte Gemüsesorten häufig zu Unverträglichkeiten führen.
Vor allem Lebensmittelunverträglichkeiten auf Kohlsorten und Zwiebelgewächse kommen mit 15 % der Nennungen in der Befragung besonders häufig vor.
#1 – Zwiebel Unverträglichkeit
Zwiebeln sind eine der beliebtesten Zutaten für gekochte Gerichte und kalte Speisen wie Salate oder Aufstriche.
Die Zwiebel gehört ebenso wie Schnittlauch, Knoblauch und Schalotten zu den Lauchgewächsen. Deshalb reagieren Menschen mit einer Zwiebel Unverträglichkeit meist auch auf diese Gemüsesorten.
Bei einer Zwiebel Unverträglichkeit ist es meist schwer, dieses Lebensmittel zu meiden, da Zwiebel in zahlreichen Produkten verarbeitet sind (Salate, Dressings, Suppen, Aufstriche).
#2 – Tomate Unverträglichkeit
Bei Tomaten sollte zwischen einer Allergie und einer Intoleranz unterschieden werden. Bei einer Tomaten Allergie treten zeitnah Symptome wie Hautausschlag, Jucken, Husten oder Niesen auf.
Eine Tomaten Unverträglichkeit zieht meist Symptome wie Durchfall, Blähungen oder Bauchschmerzen nach sich. Tomaten enthalten einen Stoff namens Tryptamin, welcher pharmakologisch aktiv werden kann und zu Symptomen der Intoleranz führen kann.
Außerdem enthält das Gemüse Histamin, welches einer der Hauptgründe für die schlechte Bekömmlichkeit sein kann.
#3 – Kürbis Unverträglichkeit
Kürbis gehört wie Zucchini und Gurke zur Gattung der Kürbisgewächse. Auch hier ist es wahrscheinlich, dass bei einer Kürbis Unverträglichkeit die anderen Kürbisgewächse ebenfalls schlecht vertragen werden.
Die Hauptursache für die Kürbis Unverträglichkeit liegt in dem Gehalt an Salicylsäure. Salycilate sind Salze, welche in vielen Lebensmitteln vorkommen und vor Schädlingen schützen sollten. Leider sind sie auch ein häufiger Auslöser für Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
Bei einer Kürbis Unverträglichkeit sollte deshalb unbedingt geprüft werden, ob Salycilate schuld sind. Der beste Weg ist es dann, salycilatreiche Lebensmittel zu vermeiden.
#4 – Brokkoli Unverträglichkeit
Eine Brokkoli Unverträglichkeit steht ebenfalls in Verbindung mit einer Reaktion auf den Inhaltsstoff Salicylsäure. In diesem Falle solltest Du prüfen, ob Du auch auf andere salycilatreiche Lebensmittel reagierst.
Im Allgemeinen werden Kohlgemüse wie Brokkoli häufiger schlecht vertragen, vor allem wenn sie nicht ausreichend gegart wurden. Typische Symptome einer Brokkoli Unverträglichkeit sind Blähungen, Blähbauch oder Magenbeschwerden.
Liegen bei anderen Kohlsorten ebenfalls Beschwerden vor, dann sollten diese nur in geringen Mengen konsumiert werden und ausreichend gegart werden.
#5 – Rosenkohl Unverträglichkeit
Rosenkohl ist wie Brokkoli und Blumenkohl ein Kohlgemüse, welche bei vielen Menschen zu Verdauungsproblemen führen.
Eine Rosenkohl Unverträglichkeit kann aber auch am Inhaltsstoff Fruktan liegen. Fruktane sind kurzkettige Fruktosemoleküle, welche eigentlich gut für unsere Darmflora sind. Sie werden auch als Inuline bezeichnet und sind ein wertvoller Ballaststoff.
Chicorée, Zwiebel und einige Weizen-Arten (s. Weizenunverträglichkeit) sind ebenfalls reich an diesen Stoffen.
Bei einer Rosenkohl Unverträglichkeit sollte das Gemüse besonders gut gegart werden, um die Verdauung zu erleichtern. Bei starken Symptomen sollten Kohlsorten gemieden werden.
Tipp: Eine gesunde Darmflora ist essentiell, um die Verdauung bestmöglich zu unterstützen. In der Realität haben wir deutlich zu wenige gesunde Bakterienstämme in unserem Darm. Daher kann eine Ergänzung mit probiotischen Lebensmitteln sehr sinnvoll sein – vor allem wenn Du schon länger unter Symptomen leidest.
#6 – Blumenkohl Unverträglichkeit
Wie beiden anderen Kohlsorten können die vielen Faserstoffe im Blumenkohl zu Blähungen und Bauchschmerzen führen.
Eine Blumenkohl Unverträglichkeit kann auch am erhöhten Gehalt an Salicylsäure liegen.
Es wird empfohlen, beim Kochen Ingwer, Kümmel oder auch Fenchel hinzuzufügen, um die Verträglichkeit zu erhöhen.
Weiterhin sollte geprüft werden, ob anstatt einer Blumenkohl Unverträglichkeit eine Allergie vorliegt. Diese ist durch zeitnah auftretende Symptome wie Schwellungen, Hustenreiz oder Jucken zu erkennen.
#7 – Sellerie Unverträglichkeit
Bei Sellerie ist einer Lebensmittelallergie häufiger als eine Sellerie Unverträglichkeit.
Man geht davon aus, dass etwa 30 % der Bevölkerung mit leichten oder starken allergischen Symptomen auf das Gemüse reagieren.
Deshalb findet sich auf Lebensmittelverpackungen oft die Kennzeichnung „kann Spuren von Sellerie enthalten“. Auf Speisekarten werden selleriehaltige Gerichte mit einem „L“ gekennzeichnet.
In diesem Falle ist ein Lebensmittel Allergie Test zu empfehlen.
#8 – Spargel Unverträglichkeit
Eine Spargel Unverträglichkeit kommt meist in Form einer Allergie vor. Die Schale des Spargels enthält die sogenannte Asparaginsäure, welche ein Allergieauslöser sein kann.
Allergische Symptome sind Hautausschläge und Reizungen der Atemwege. Häufig betroffen sind Menschen, welche Spargel roh verarbeiten (Spargelpflücker und Köche). Bei gekochtem Spargel treten diese Symptome weniger auf.
Übrigens ist der veränderte Geruch des Urins nach dem Verzehr kein Anzeichen für eine Spargel Unverträglichkeit.
#9 – Kartoffel Unverträglichkeit
Kartoffeln zählen zu den Nachtschattengewächsen. Eine Kartoffel Unverträglichkeit kommt meist in Form einer Allergie vor. Häufig besteht dabei eine Kreuzallergie auf andere Lebensmittel wie Eier oder Tomate.
Bei einer Kartoffelallergie reagiert das Immunsystem auf Proteine, Alkaloide und andere Substanzen mit einer feindlichen Reaktion. Diese führt zu Symptomen wie Jucken, Hautausschlag oder Atembeschwerden, welche bereits beim Hautkontakt auftreten können.
Symptome einer Kartoffel Unverträglichkeit können aber auch auftreten, wenn das Gemüse nicht ausreichend gegart wurde. Hier entstehen Probleme wie Durchfall oder Blähungen.
#10 – Zucchini Unverträglichkeit
Wie Kürbis oder Brokkoli ist eine Zucchini Unverträglichkeit durch den Gehalt an Salicylsäure geprägt, welcher bei diesem Gemüse sehr hoch ist.
Es sollte deshalb geprüft werden, ob auch auf andere salycilatreiche Lebensmittel mit Symptomen reagiert wird.
Typisch für Kürbisgewächse wie Zucchini ist aber auch der hohe Gehalt an Cucurbitacinen. Dies ist ein Bitterstoff, welcher unter Umständen schwer verdaulich ist und zu Symptomen einer Zucchini Unverträglichkeit führen kann.
Unverträglichkeiten auf Gemüse testen
Es ist oft schwer zu erkennen, auf welche Lebensmittel wir mit Unverträglichkeiten reagieren. Die Symptome sind nicht immer eindeutig zuzuordnen, da unsere Mahlzeiten meist mehrere Bestandteile enthalten.
Noch dazu treten die Probleme oft erst 30 Minuten bis 48 Stunden nach dem Verzehr des Lebensmittels auf, da die Ursache meist im Darm liegt.
Eine genaue Aufklärung bietet ein Lebensmittelunverträglichkeit Test, bei welchem das Blut auf Antikörper untersucht wird.
Diese Tests kannst Du beim Arzt durchführen lassen oder bequem von zuhause aus. Es gibt Anbieter, welche die Verträglichkeit der 20 häufigsten Lebensmittel und Lebensmittelgruppen (z.B. Milch) testen. Dabei wird Dir ein Testkit zugesendet, bei welchem Du Dir mit einem Piecks in die Fingerspitze etwas Blut entnimmst.
Die Probe wird dann in einem Labor analysiert und Du erhältst eine übersichtliche Online-Auswertung über Deine Lebensmittelunverträglichkeiten. Hier findest Du unseren besten Partner dazu:
Tipps, um Unverträglichkeiten zu vermeiden
- Wenn Du eine Lebensmittelunverträglichkeit festgestellt hast, dann besteht der erste Weg darin, dieses Lebensmittel zu meiden oder stark zu reduzieren. In der Regel sollten die Symptome dann innerhalb von 48 Stunden abflachen.
- Wichtig ist, auch weitere Lebensmittel der bestimmten Pflanzengruppe auf Unverträglichkeit zu prüfen und wenn möglich zu meiden.
- Bei schwer verdaulichen Gemüsesorten, wie Zwiebelgewächse oder Kohlsorten, sollte auf leichtere Kost zurückgegriffen werden, zum Beispiel Salat, Karotte oder rote Beete.
- Besser bekömmlich sind auch oftmals Suppen oder Gemüsesäfte.