Hast Du die Vermutung an einer Kartoffelallergie oder Kartoffel Unverträglichkeit zu leiden?
Kartoffeln gehören für die meisten von uns in den regelmäßigen Speiseplan. Als Püree, Chips, Beilage, Suppe und vieles mehr sind sie so variabel einsetzbar wie kaum ein anderes Gemüse.
Allerdings ist es möglich, dass auch Kartoffeln bei einer vorliegenden Lebensmittelunverträglichkeit oder Allergie zu unangenehmen Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen oder Hautreaktionen führen.
In diesem Artikel erhältst Du zahlreiche Informationen zum Thema Kartoffelallergie und Kartoffel Unverträglichkeit, wie Du sie diagnostizierst und welche Alternativen Du hast, wenn tatsächlich eine Allergie gegen die schmackhafte Knolle vorliegt.
Was ist eine Kartoffelallergie?
Unverträglichkeiten gegenüber Kartoffeln treten meist in Form einer Allergie auf. Dies ist zwar relativ selten, kann jedoch in jeder Altersgruppe vorkommen. Eine Allergie in diesem Fall kann gegen rohe sowie gekochte beziehungsweise verarbeitete Kartoffeln vorliegen.
Kartoffelallergie Ursachen
Kartoffeln enthalten verschiedene Substanzen, die allergische Reaktionen hervorrufen können. Dazu gehören das Glykoprotein Patatin oder Alkaloide, wie Solanin.
Diese Immunreaktion ist die Ursache für die typischen Symptome einer Kartoffelallergie.
Kartoffelallergie Symptome
Bei einer echten Kartoffelallergie treten die Symptome sehr schnell und teilweise schon allein durch Berührung der Knolle auf. Typische Symptome sind:
- Niesen, laufende Nase, gereizte Augen, Halskratzen
- Hautausschläge, juckende Haut
- Atembeschwerden, geschwollener Mund- Rachenraum
- Erbrechen, Durchfall
Eine Allergie ist sehr ernst zu nehmen, da sie im Ernstfall zu Atemstillstand und Kreislaufkollaps in Form eines anaphylaktischen Schocks führen kann.
Kreuzreaktionen
Kartoffeln zählen zu den Nachtschattengewächsen. Dazu gehören auch Tomaten, Paprika und Auberginen. Es ist also möglich, dass Menschen mit einer Kartoffelallergie auch auf andere Vertreter der Nachtschattengewächse reagieren. Da diese sogenannte Glykoalkaloide enthalten, können sie unter anderem nicht-allergische Reaktionen hervorrufen.
Weitere Kreuzreaktionen können bei Allergien gegen Birkenpollen und Ähnlichem auftreten und somit eine Reaktion auf Kartoffeln auslösen.
Menschen mit einer Kartoffelallergie weisen weiterhin eine erhöhte Wahrscheinlichkeit auf, auch allergisch auf Latex zu reagieren (Latex- Frucht- Syndrom).
Was ist der Unterschied zu einer Kartoffel Unverträglichkeit?
Bei einer Kartoffel Unverträglichkeit oder milden Allergie treten die Symptome oft etwas zeitversetzt zu dem Verzehr auf (30 Minuten bis 48 Stunden) und beschränken sich in der Regel auf Beschwerden des Verdauungstraktes:
- Übelkeit, Erbrechen
- Blähungen
- Durchfall
- Bauchschmerzen
Unverträglichkeiten können auch entstehen, wenn unser Körper vermehrt IgG4-Antikörper gegen dieses Lebensmittel bildet. Eine Unverträglichkeit auf Kartoffel und 100 andere Lebensmittel kannst Du mit diesem Bluttest für zuhause testen:
Blähungen nach Kartoffeln, was ist die Ursache?
Eine Kartoffel Unverträglichkeit kann entstehen, wenn bestimmt Verdauungsenzyme in unserem Verdauungssystem fehlen. Dadurch kommt es zu einer unvollständigen Verwertung der Lebensmittelbestandteile und es kann zu einer Bildung von Gasen kommen.
Dadurch können nach dem Verzehr milde bis starke Blähungen entstehen. In diesem Falle sollten nähere Tests auf eine Unverträglichkeit oder Allergie gemacht werden.
Begleitsymptome können Übelkeit, Bauchschmerzen aber auch Müdigkeit oder Kopfschmerzen sein.
Kartoffelallergie und Kartoffel Unverträglichkeit testen
Generell gilt es, wenn Du dir unsicher bist, einen Arzt zurate zu ziehen.
Wenn Du Kartoffeln als Auslöser Deiner Beschwerden in Betracht ziehst, gibt es verschiedene Möglichkeiten dies zu testen:
Die folgenden diagnostischen Möglichkeiten bestehen hierbei:
Prick- Test: Ein Allergietest, welcher bei einem Arzt durchgeführt wird. Das Allergen wird punktuell auf die Haut aufgebracht, diese wird mithilfe einer Lanzette leicht angeritzt und führt bei Vorliegen einer Allergie zu einer sichtbaren Hautreaktion.
Eliminationsdiät: Hierbei handelt es sich um einen Verzicht von Kartoffeln und allem, was Kartoffeln beinhaltet für einen Zeitraum von ein bis drei Wochen. Während dieser Zeit wird beobachtet, ob die Symptome nachlassen. Danach wird testweise wieder Kartoffel zu sich genommen, um festzustellen, ob die Symptome wieder auftreten.
Bluttest: Ein Bluttest ist eine sehr genaue Möglichkeit, eine Kartoffel Unverträglichkeit oder Allergie festzustellen. Hier bei wird in der Regel auf bestimmte IgE-Antikörper getestet, die bei einer Allergie vermehrt auftreten.
Kartoffel Unverträglichkeit und Allergie behandeln
Wenn Du zu Unverträglichkeiten neigst, dann ist dies unter Umständen ein Anzeichen für eine ungesunde Darmflora. Die vielen Millionen Darmbakterien sind es schließlich, die unsere gegessenen Nahrungsmittel verwerten.
Um sie optimal zu unterstützen eignet sich ein Darmflora-Komplex mit probiotischen Inhaltsstoffen, den Du täglich als Nahrungsergänzung nehmen kannst. Schließlich sagte schon Hippokrates: „Alle Krankheiten beginnen im Darm„. Deshalb sollten wir dieses fleißige Organ gut unterstützen.
Mit diesem Darmflora-Komplex kannst Du Deinen Darm optimal stärken:
Die naheliegendste Möglichkeit, eine vorliegende Kartoffel Unverträglichkeit oder Kartoffelallergie zu behandeln, besteht darin den Verzehr von Kartoffeln und allen Produkten, welche Kartoffeln enthalten, zu vermeiden. In diesem Falle gilt es, die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln genau unter die Lupe zu nehmen.
Kartoffeln sind so vielfältig eingesetzt, dass es Dir sicher sehr schwer vorkommt, auf all diese Lebensmittel zu verzichten. Du wirst allerdings schnell die Vorteile davon erkennen, wenn Deine vorherigen Beschwerden plötzlich ausbleiben.
Eine gute Möglichkeit ist es Mahlzeiten aus frischen Zutaten selbst zu kochen. Hierbei weißt Du was drin ist und ersparst Dir unangenehme Überraschungen.
Folgende Lebensmittel können Kartoffeln enthalten:
- Chips, Pommes, generell viele salzige Snacks
- Viele Suppen, Eintöpfe und Pürees
- Wodka
- Geriebener Käse
Besonderes bei fertigen Lebensmitteln und Backwaren ist es sinnvoll, die Inhaltsstoffe genau zu untersuchen, da Kartoffelstärke oft als Bindemittel eingesetzt wird.
Alternativen zu Kartoffeln
Durch die in den letzten Jahren in Trend geratenen Low-Carb- Ernährung sind Rezepte mit Kartoffelalternativen nicht schwer zu finden.
Klassische Alternativen sind hierbei beispielsweise:
- Blumenkohl als Basis für eine leckeres Püree
- Pastinaken oder Avocados mit verschiedenen Gewürzen anbraten oder backen
- Maniok ist der Kartoffel sehr ähnlich, sorgt aber bei Menschen mit Kartoffelallergie in der Regel nicht für unangenehme Beschwerden
Fazit
Eine Kartoffelallergie ist recht selten, sollte sie dennoch festgestellt werden, ist sie durchaus ernst zu nehmen, da sie im Ernstfall bis zu einem schweren anaphylaktischen Schock führen kann.
Es ist wichtig, die Allergie als solche zu erkennen und zu testen. Am besten mit der Unterstützung eines Arztes, um auf das weitere Vorgehen gut vorbereitet zu sein.
Alles in allem ist eine bestätigte Kartoffelallergie für Dich sicher keine angenehme Nachricht.
Allerdings ist es gut zu wissen, was der Auslöser Deiner Beschwerden ist, und Du wirst eine Verbesserung Deines Zustandes feststellen, wenn Du erstmal die notwendigen Maßnahmen ergriffen hast.
Falls Du nach der Diagnose einer Kartoffelallergie einen Schnaps brauchst, um diese Nachricht zu verdauen, vergiss bitte im Eifer nicht, dass Vodka keine Option mehr ist 🙂 .