Probleme nach dem Essen stellen eine enorme Belastung dar. Sie schmälern das kulinarische Erlebnis, schlagen sich auf unsere Produktivität im Alltag nieder und können mitunter auch Befürchtungen vor der nächsten Mahlzeit schüren – vor allem wenn Unklarheit darüber besteht, aus welchem Grund sie auftreten.
In der Regel stehen die Beschwerden mit bestimmten Lebensmitteln in Verbindung. Sie können unmittelbar oder zeitversetzt auftreten sowie von kurzer oder langer Dauer sein. Deshalb ist es ratsam, darauf zu achten, was gegessen wird und wie der Körper reagiert.
Im folgenden Beitrag möchte ich auf potenzielle Probleme nach dem Essen eingehen und mögliche Ursachen näher beleuchten.
Inhaltsverzeichnis
Die Hauptursachen für Probleme nach dem Essen
Hauptursachen für Probleme nach dem Essen sind Allergien und Unverträglichkeiten. Häufig bestehen Nahrungsmittelallergien gegen Milch, Eier und Nüsse. Sie sorgen u. a. für Müdigkeit nach dem Essen.
Eine Allergie ist das Ergebnis einer starken Immunantwort auf eine bestimmte Art von Lebensmitteln und wird oft mit Medikamenten behandelt. Wird das auslösende Lebensmittel konsumiert, kann es zu Juckreiz, Hautausschlägen und Schwellungen kommen. Im Fall eines anaphylaktischen Schocks, der mit Atemnot einhergeht, besteht sogar Lebensgefahr, weshalb ärztliche Hilfe unabdingbar ist.
Probleme mit Lebensmitteln können zudem das Ergebnis von Lebensmittelunverträglichkeiten sein. Sie stehen nicht mit dem Immunsystem in Verbindung und sind nicht akut lebensbedrohlich. Sie betreffen den Magen-Darm-Trakt und können sich durch unangenehme Symptome wie Bauschmerzen und Durchfall bemerkbar machen.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten kommen häufiger vor als Allergien. Schätzungen zufolge leiden fast 20 Prozent der Bevölkerung daran. Unverträglichkeiten bestehen besonders oft in Bezug auf Milchprodukte, Gluten, Histamin und Sulfite.
Neben Allergien und Unverträglichkeiten gibt es noch weitere Faktoren, die Probleme nach dem Essen verursachen:
- Hierzu zählt Sodbrennen, das auftritt, wenn Magensäure in die Speiseröhre gelangt und dort die Schleimhäute reizt. Resultat ist ein brennender Schmerz im Bereich des Brustbeins.
- Darüber hinaus kann die Tageszeit, zu der Essen konsumiert wird, einen starken Einfluss darauf haben, wie gut es vertragen wird.
- Schließlich ist die Qualität des Essens von Bedeutung. Lebensmittel von geringer Qualität haben nicht den gleichen Nährwert wie hochwertige Lebensmittel. Zusätzlich besteht hier die Gefahr einer Lebensmittelvergiftung. Um dergleichen zu vermeiden, ist es wichtig, Lebensmittel auf das Verfallsdatum hin zu überprüfen und sie richtig zuzubereiten.
Häufige Probleme nach dem Essen und ihre möglichen Ursachen
Nachfolgend findest Du 10 Probleme, die nach dem Essen auftreten können. Dabei wirst Du feststellen, dass je verschiedene Ursachen infrage kommen.
1. Herzrasen nach dem Essen
Manch einen quält und besorgt starkes Herzrasen nach dem Essen, das sich durch eine Erhöhung der Herzfrequenz auszeichnet.
Manchmal kann schon schnelles Aufstehen nach dem Essen spürbares Herzklopfen auslösen. Das ist normal und nicht weiter besorgniserregend.
Darüber hinaus kann die Mahlzeit selbst dafür verantwortlich sein. So zum Beispiel, wenn sie sich durch einen hohen Salzgehalt auszeichnet oder ein Lebensmittel enthält, das eine Allergie auslöst oder eine Unverträglichkeitsreaktion nach sich zieht – dann kann Herzrasen nach dem Essen vorkommen.
Auch der Genuss alkoholischer Getränke erhöht die Herzfrequenz. Ebenso koffeinhaltige Getränke und Speisen, wie Kaffee und Tee sowie Schokolade und Desserts. Dies erweist sich insbesondere für Menschen mit einer Kaffee Unverträglichkeit als problematisch.
Überdies gilt: Wer beim Essen (oder im Allgemeinen) vergisst zu trinken und dehydriert ist, muss ebenfalls mit Herzrasen rechnen.
2. Hoher Blutdruck nach dem Essen
Eine der häufigsten ernährungsbedingten Ursachen für Bluthochdruck ist eine zu salzreiche Ernährung.
Hier kommen unsere Nieren ins Spiel: Deren Hauptaufgabe besteht darin, die Mengen an Mineralien und Wasser im Blutkreislauf zu überwachen. Ist der Natriumgehalt im Blut zu hoch, können die Nieren nicht genug über den Urin ausscheiden, um die normalen Werte wiederherzustellen.
Um den Überschuss an Natrium auszugleichen, geben die Nieren mehr Wasser in den Blutkreislauf ab. Dadurch steigen Blutvolumen und Blutdruck, da mehr Blut gegen die Gefäßwände drückt.
Hoher Blutdruck nach dem Essen (aufgrund salziger Kost) belastet den Körper stark und kann dessen normale Funktion beeinträchtigen. Fällt die Ernährung dauerhaft salzreich aus, können Gesundheitsprobleme resultieren, die bestehen bleiben. Daher ist die Überwachung der Salzaufnahme oft eine der ersten Empfehlungen, die Ärzte oder Ernährungstherapeuten Menschen mit hohem Blutdruck geben.
Abgesehen vom Salzgehalt kann auch schlicht der Prozess der Nahrungsaufnahme und -verdauung für einen leichten Anstieg des Blutdrucks nach dem Essen sorgen. Dies hält in der Regel nicht lange an und ist meist zu vernachlässigen.
3. Husten nach dem Essen
Husten ist eine Funktion, die es dem Körper ermöglicht, Reizstoffe auszuscheiden, die während des Essens versehentlich in die Atemwege gelangt sind. Diese Art von Husten tritt oft zufällig auf oder wird verursacht, weil während der Nahrungsaufnahme gesprochen wird.
Ist das Essen beendet und bleibt das Räuspern oder Husten bestehen, liegt wahrscheinlich eine andere Ursache zugrunde. Typischerweise sorgen Allergien für Husten. Sie können zudem mit Atemnot und Keuchen einhergehen.
Ursächlich für Husten nach dem Essen kann überdies saurer Reflux sein. Hierbei gelangt Magensäure in die Speiseröhre, was ein brennendes Gefühl in der Brust bewirkt (Sodbrennen) und außerdem zu Halsschmerzen führen kann.
Tritt dies regelmäßig auf und werden Beschwerden chronisch, spricht man von einer gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD). Liegt sie vor, kommt es mindestens zweimal pro Woche zu saurem Reflux und Übelkeit. Auch der Husten nach dem Essen kann sich dadurch verstärken.
Neben der Vermeidung von Lebensmitteln, die allergische Reaktionen hervorrufen, empfiehlt es sich, langsam zu essen und gleichzeitig reichlich Wasser zu trinken.
4. Durchfall nach dem Essen
Durchfall kann unmittelbar oder ein paar Stunden nach der Nahrungsaufnahme einsetzen und innerhalb von ein bis zwei Tagen wieder verschwinden. Er wird oft Durch Lebensmittelvergiftungen oder Infektionen verursacht. Ein bekannter Erreger, der Durchfall bewirkt, ist das Norovirus.
Durchfall kann jedoch auch chronisch bestehen. In dieser Form kann er Anzeichen für das Reizdarmsyndrom mit Durchfall (IBS-D) und damit Anlass für einen Arztbesuch sein.
Weitere Ursachen können eine Laktose- oder Glutenintoleranz sein. Erstere wird durch Milchprodukte ausgelöst, die Laktose (also Milchzucker) bergen. Letztere resultiert durch das in einigen Getreideprodukten enthaltene Klebereiweiß Gluten.
Wer Durchfall nach dem Essen hat, sollte darauf achten, ausreichend zu trinken, da dem Körper viel Flüssigkeit entzogen wird. Sollten Dehydrationssymptome, starke Schmerzen oder Blut im Stuhl auftreten, ist ein Arztbesuch vonnöten.
5. Blähungen nach dem Essen
Vielleicht beruhigt es Dich, zu wissen, dass im Darm natürlicherweise Gase entstehen, wenn Lebensmittel verdaut werden. Verantwortlich dafür sind Bakterien, die für die ordnungsgemäße Verdauung sorgen.
Es gibt jedoch einige Lebensmittel, die mit größerer Wahrscheinlichkeit Blähungen verursachen als andere. Hierzu zählen Kohlenhydrate und schwer verdauliche Lebensmittel wie Bohnen, Vollkornprodukte und rohes Gemüse.
Blähungen können zu Schmerzen im Magen oder einer Art Seitenstechen führen, die leicht mit Magenproblemen verwechselt werden können.
Chronische Blähungen nach dem Essen können ein Hinweis auf ein schwerwiegenderes Magen-Darm-Problem sein, z. B. Reizdarmsyndrom, Krebs oder Hernien, und deshalb einen Arztbesuch nahelegen. Als Auslöser kommen jedoch auch Lebensmittelunverträglichkeiten infrage, die durch bestimmte Lebensmittel ausgelöst werden.
Hast Du Probleme nach dem Essen? Dann liegt eine Unverträglichkeit sehr nahe. Mit einem Bluttest für zuhause kannst Du entsprechende Nahrungsmittel einfach identifizieren. Aus eigener Erfahrung kann ich Dir den Bluttest Allergo-Screen* von medivere ans Herz legen.
Dieser Nahrungsmittelunverträglichkeitstest für zu Hause untersucht Deine Reaktion auf die 20 häufigsten Nahrungsmittel und zeigt Dir, welche Du gut verträgst und welche Deinen Körper belasten.
6. Schwitzen nach dem Essen
Ein weiteres Problem ist Schwitzen nach dem Essen, insbesondere im Gesicht und am Hals. Bei der Mehrheit der Menschen tritt es nur nach dem Verzehr von scharf gewürztem Essen auf, da Schärfe den Stoffwechsel anregt. (Dies kann man sich im Übrigen beim Abnehmen zunutze machen.)
Schwitzen kann bei manchen Menschen jedoch auch häufig als Reaktion auf bestimmte Bestandteile in Lebensmitteln auftreten. Auch Allergien stehen im Verdacht, Schweißausbrüche zu verursachen.
Darüber hinaus können Nervenschäden zu starkem Schwitzen beim Essen führen. Beim Frey-Syndrom, das auch als Gustatorisches Schwitzen bekannt ist, sorgen fehlgeleitete Nerven dafür, dass es beim Essen bzw. im Fall gustatorischer Reize nicht zur Speichel-, sondern zur Schweißproduktion im Hals- und Gesichtsbereich kommt.
7. Hoher Blutzucker nach dem Essen
Über die Nahrung aufgenommene Kohlenhydrate werden im Dünndarm in Glukose aufgespalten und gelangen so über die Darmwand ins Blut, wo sie den Zuckerspiegel ansteigen lassen. Daraufhin schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus, ein Hormon, das Glukose in die Körperzellen schleust. Dies bewirkt ein Absinken des Zuckerspiegels im Blut.
Der eben beschriebene Prozess ist vollkommen normal, kann jedoch in Abhängigkeit von den Lebensmitteln, die wir zu uns nehmen, unterschiedlich stark ausfallen – und ggf. Probleme verursachen.
So bewirkt ein Nutellabrötchen im Vergleich zu einer ausgewogenen Mahlzeit einen sehr starken Blutzuckeranstieg, der entsprechend viel Insulin auf den Plan ruft. Das Resultat: Ein kurzer Energieschub gefolgt von abnormer Müdigkeit.
Im Fall eines hohen Blutzuckerspiegels nach dem Essen können außerdem Stress, Infektionen, Verletzungen oder Krankheiten wie Diabetes eine Rolle spielen.
8. Völlegefühl nach dem Essen
Neben Blähungen kann es nach dem Essen auch zu Völlegefühlen kommen. Sie treten auf, wenn große Mengen Gas im Bauchraum eingeschlossen sind. Hier einige potenzielle Auslöser:
- Ballaststoffe sind ein wichtiger Bestandteil der Ernährung, da sie zur Regulierung des Blutzuckerspiegels beitragen und sicherstellen, dass Lebensmittel den Verdauungstrakt passieren. Ballaststoffreiche Diäten verursachen jedoch häufig ein starkes Völlegefühl, da die Stoffe nicht verdaut werden können. Besonders reich an Ballaststoffen sind: Vollkornprodukte, Obst und Bohnen.
- Ebenso können fettreiche Lebensmittel zu einem Völlegefühl nach dem Essen führen.
- Stark verarbeitete Gerichte mit einer hohen Energiedichte können ebenfalls ein Völlegefühl bewirken. Dazu zählen unter anderem Brot, Nudeln, Pizza oder andere Fertigwaren.
Tritt das Völlegefühl selbst dann auf, wenn Du nur wenig gegessen hast, solltest Du dich auf Unverträglichkeiten oder Allergien testen lassen.
9. Bauchschmerzen nach dem Essen
Bauchschmerzen nach dem Essen können ein Symptom für eine Vielzahl von Erkrankungen sein. Hierzu zählen Allergien und Unverträglichkeiten, aber auch Geschwüre, Gallensteine oder das Reizdarmsyndrom, das mit Schmerzen einhergeht, die sich in allen Teilen des Magens manifestieren können, was es schwierig macht, die Ursache zu bestimmen.
Wenn die Schmerzen gleichbleibend sind oder Du nach dem Verzehr bestimmter Arten von Lebensmitteln eine Verschlechterung bemerkst, solltest Du einen Arzt aufsuchen, um Klarheit zu gewinnen.
10. Übelkeit nach dem Essen
Übelkeit nach dem Essen kann vorübergehend sein und durch eine (Reise-)Krankheit oder Infektion ausgelöst werden. Manchmal ist sie schlicht das Resultat einer übergroßen Portion.
Übelkeit nach dem Essen kann jedoch auch ein Symptom für Krankheiten wie Diabetes oder eine Gallenblasenerkrankung darstellen. Manchmal können bestimmte Medikamente zu Übelkeit führen, insbesondere wenn sie ohne Nahrung eingenommen werden.
So stellst Du fest, ob Lebensmittel Probleme nach dem Essen verursachen
Die genannten Probleme hängen häufig mit dem Verzehr von Nahrungsmitteln zusammen. Dies ist jedoch keine Garantie, da sie auch durch eine Vielzahl anderer Faktoren verursacht werden können. Es gibt jedoch Möglichkeiten, um festzustellen, ob ein bestimmtes Problem das Ergebnis Deiner Ernährung ist.
Wenn Du eine Nahrungsmittelunverträglichkeit vermutest, kannst Du zunächst einen einfachen Bluttest durchführen. Dies ist auch von zuhause aus machbar. Der Test zeigt Dir, wie Dein Körper auf eine Vielzahl an pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln reagiert.
Mit diesem Wissen kannst Du Lebensmittel, die Du laut Ergebnis nicht verträgst, aus Deiner Ernährung streichen, um anschließend zu prüfen, ob die Beschwerden tatsächlich verschwinden.
Auf der Suche nach einem guten Test? Der Allergo-Screen* von medivere untersucht Deine Reaktion auf die 20 häufigsten Lebensmittel, die häufig Unverträglichkeiten auslösen.
Um die Ergebnisse eines Bluttests zu bestätigen, ist eine Eliminationsdiät ratsam, bei der Du zwei bis vier Wochen auf die Lebensmittel verzichtest, die der Test als Auslöser für Deine Beschwerden identifiziert hat. In der Regel erzielst Du damit eine Linderung der Symptome – und gewinnst Leichtigkeit und Freude zurück.
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