Es ist eine der häufigsten Fragen, welche Nesselsucht-Betroffene stellen: Welche Lebensmittel lösen Nesselsucht aus?
Es ist mittlerweile bekannt, dass Ernährung im Zusammenhang mit Nesselsucht steht.
In diesem Beitrag erfährst Du alle über Lebensmittel, die Nesselsucht auslösen und wie Du diese selbst erkennen kannst. Die Tipps sollen Dir helfen lästige Symptome wie Juckreiz, Hautrötungen oder Quaddeln zu vermeiden.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Nesselsucht?
Zunächst möchte ich noch einmal kurz zusammenfassen, was unter Nesselsucht zu verstehen ist:
„Nesselsucht oder Nesselfieber, auch Urtikaria (lateinisch urtica „Brennnessel“) genannt, ist eine krankhafte Reaktion der Haut mit Rötungen, Quaddeln und Juckreiz.
Nach dem Verlauf wird unterschieden zwischen einer akuten Urtikaria, die meistens nur wenige Tage dauert, und einer chronischen Form, die länger als sechs Wochen anhält, öfters auch Jahre.“ [1]
Nesselsucht wird übrigens nicht nur durch bestimmte Lebensmittel ausgelöst. So können auch Stress, Bewegung (Schwitzen), Hitze oder Kälte zu den lästigen Quaddeln führen.
Die Hautbeschwerden können auch spontan auftreten, ohne das klare Auslöser erkennbar sind.
Helfen Ernährungsänderungen bei Nesselsucht?
Laut einiger weniger Studien können Ernährungsumstellungen bei Nesselsucht helfen. Erfahrungsberichte von Betroffenen, welche ebenfalls ihre Ernährung umgestellt haben, bestätigen diese Ergebnisse.
Vorwiegend werden zwei Ernährungsformen beschrieben, die erfolgversprechend sind und dazu führen, dass sich Beschwerden wie Quaddeln, Hautrötungen oder Juckreiz verminderten.
Vielversprechend erscheint dabei die Antihistamin-Diät.
Menschen, die unter Nesselsucht leiden, haben oft Probleme mit dem Abbau von Histamin. Bei einer Histaminintoleranz oder Histaminabbaustörung besteht ein Mangel des Enzyms Diaminoxidase, welches im Darm zu einem Abbau des über die Ernährung aufgenommenen Histamins führt.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass eine histaminfreie Ernährung dazu führt, dass die Histaminspiegel im Blut deutlich reduziert werden, was auch zu einer Reduktion der Nesselsucht führt [2].
Eine weitere Möglichkeit ist die Pseudoallergen-Eliminationsdiät.
Neben Lebensmittelallergien können wir auch mit Überempfindlichkeiten und Unverträglichkeiten auf bestimmte Lebensmittel reagieren, welche allergieähnliche Symptome wie Juckreiz, Rötungen oder Husten auslösen (Pseudoallergie).
Lebensmittelunverträglichkeiten können auch durch IgG-4-Antikörper entstehen. Hierbei bildet unser Körper gegen bestimmte Lebensmittel zu viele IgG-4-Antikörper und es kommt zu Unverträglichkeitsreaktionen, wie Bauchschmerzen, Durchfall oder Müdigkeit. So kann auch Nesselsucht ein Symptom sein.
Häufig kommen zum Beispiel die Tomaten Unverträglichkeit oder Eier Unverträglichkeit vor.
Eine Studie hat gezeigt, dass jeder Dritte Nesselsucht-Patient positiv auf eine pseudoallergenfreie Ernährung reagiert hat [3].
Welche Lebensmittel lösen Nesselsucht aus?
Auf Grundlage der wissenschaftlichen Untersuchungen zeigt sich, dass vor allem zwei Lebensmittelgruppen zu Nesselsucht führen können.
Dazu zählen histaminreiche Lebensmittel sowie Lebensmittel mit Pseudoallergenen.
Um die Symptome zu lindern, sollten auslösende Lebensmittel mit Histamin und Pseudoallergenen bei Nesselsucht gemieden werden.
Welche Lebensmittel bei Nesselsucht meiden?
Es sollten alle Lebensmittel mit einem hohen Histamingehalt oder diejenigen, welche eine Histaminfreisetzung fördern gemieden werden. Dazu zählen vor allem Lebensmittel, welche einen Reifeprozess durchlaufen:
- Käse
- Fermentierte Lebensmittel (Kefir, Joghurt, Sauerkraut Unverträglichkeit)
- Fleischkonserven
- Fischkonserven, einschließlich Thunfisch, Sardellen und Sardinen
- Früchte wie Erdbeeren (s. Erdbeerallergie), Bananen und Kirschen
- Spinat, Tomaten und Auberginen
- Alkohol (Rotwein)
- Essig
- Fast Food
- Gewürze wie Chili, Zimt, Nelken
Es gibt noch mehr Lebensmittel, die Nesselsucht auslösen können. Dazu zählen Pseudoallergene.
Einige Beispiele für Pseudoallergene sind:
- Lebensmittelzusatzstoffe
- Süßungsmittel (z.B. Sorbit)
- Histamin
- natürliche Substanzen in Obst, Gewürzen und Gemüse (z.B. Tryptamin in Tomate)
Weiterhin werden einige Lebensmittel, Getränke, Zusatzstoffe und Medikamente genannt, die zur Hemmung des Histaminabbaus im Darm führen oder indirekt Histamin freisetzen. Möglicherweise solltest Du auch diese Lebensmittel bei Nesselsucht meiden.
- Zitrusfrüchte
- Nüsse
- Tee und Kaffee
- Schokolade
- Lebensmittelzusatzstoffe
- einige Konservierungsstoffe
- Medikamente wie Aspirin
Teste Lebensmittel, welche Nesselsucht auslösen können
Wenn Du den Verdacht hast, dass einige Lebensmittel bei Dir Nesselsucht auslösen, dann solltest Du zunächst mit Deinem Arzt darüber sprechen. Er kann Dir mit einer gezielten Diagnostik dabei helfen.
Weiterhin gibt es die Möglichkeit von Selbsttests, welche Lebensmittelunverträglichkeiten und Histaminintoleranz testen können.
Diese Selbsttests sind kleine Testkits, mit denen Du Dir selbst einige wenige Blutstropfen aus der Fingerspitze abnimmst und diese mit einem vorbereiteten Umschlag in ein Labor sendest.
Anbieter dieser Tests senden Dir dann einen individuellen Ergebnisbericht mit Ernährungsempfehlungen (personalisierte Ernährung), die von Ärzten und Ernährungsberatern entwickelt wurden.
Das umfangreichste Paket dazu stammt von meinem Partner Cerascreen (s. cerascreen Erfahrungen), welches alle Testmöglichkeiten enthält:
- Unverträglichkeiten auf Lebensmittel (IgG-4-Antikörper)
- Lebensmittelallergien (IgE-Antikörper)
- Histaminintoleranz
[Medizinischer Disclaimer] Diese Tests ersetzen keine ärztliche Beratung (Anamnese). Es besteht kein eindeutiger Zusammenhang zwischen Symptom und Unverträglichkeit – eine Behandlung auf Verdacht ist nicht zu empfehlen. Wende Dich bei schweren Symptomen an Deinen Arzt oder Heilpraktiker. Auch seriöse Anbieter für Bluttests können Dir beratend helfen.
Dieser Test kann Dir dabei helfen, Lebensmittel zu erkennen, die Nesselsucht bei Dir auslösen.
Mithilfe eines individuellen Ernährungsplanes wirst Du dabei unterstützt, diese Lebensmittel zu meiden.
Eine weitere Möglichkeit ist das Führen eines Ernährungs-Tagebuchs, um Deine Reaktion bzw. Nesselsucht-Symptome auf bestimmte Lebensmittel zu testen. In diesem Tagebuch machst Du Dir nach jeder Mahlzeit Notizen und dokumentierst, wie stark die Symptome sind.
Anschließend solltest Du diese Lebensmittel, die Nesselsucht auslösen, meiden.
Fazit
Nesselsucht ist eine Erkrankung, die mit teilweise sehr starken Symptomen einhergeht. Zu allererst solltest Du deshalb immer Deinen Arzt zu Rate ziehen.
Hilfreich ist es aber auch, sich selbst um Deine eigene Gesundheit zu kümmern und nach Lösungen zu suchen. Dabei können auch Selbsttests oder Ernährungstagebücher helfen.
Wenn Du Dir die Frage „Welche Lebensmittel lösen Nesselsucht aus?“ stellst, dann solltest Du zuerst histaminhaltige Lebensmittel und Pseudoallergene meiden.
Eine Ernährungsumstellung kann Dir helfen, eventuelle Symptome zu lindern.